> Ist der Ford Transit Custom 4x4 der bessere Offroad-Bulli?

Ford Transit Custom 4x4 (2024) im Offroad-Praxistest

22.06.2024

Der Ford Transit Custom 4x4 macht sich auf, den etablierten 4x4-Kompaktcampern den Ruf streitig zu machen. Kann ihm das gelingen? Ein erster Praxistest von 4x4 Camper klärt auf.

Den VW Bus Kastenwagen, wie ihn Bulli-Liebhaber kennen, ist unwiederbringlich Geschichte. Die Historie, von T1 bis T6.1, bekommt einen Knick die Zukunft gehört einer Gemeinschaftsentwicklung von VW und Ford. Bei Ford hat der gar nicht mal so frische Neuzugang schon einen Namen: Ford Transit Custom. Sein Zwillingsbruder aus dem VW-Konzern wird auf der IAA im Herbst 2024 vorgestellt. Dann wird sich zeigen, wie identisch die DNA der Geschwister sein wird – und wie ähnlich auch die lange Liste der kostenpflichtigen Sonderausstattung sein wird. Bei den Motoren und Getriebevarianten sind wenig Überraschungen zu erwarten – ob VW der Allradversion des T7 eine Differentialsperre für die Hinterachse spendiert? Man darf gespannt sein.

Was die Redaktion von 4×4 Camper heute schon sagen kann: Der Ford Transit Custom 4×4 bringt einiges an Potenzial mit, um sich als allradgetriebene Alternative im Segment der kompakten Campingbusse zu etablieren. Mit dem Team von Werz Reisemobile hatten die Redaktion die Möglichkeit, im Offroad-Park Biberach Riß erste Runden mit dem allradgetriebenen Ford Transit Custom zu drehen.

Für den Fahrtest wird der Luftdruck reduziert - hier am Vergleichsfahrzeug Mercedes Vito.
Foto: Karsten Kaufmann

Gamechanger: Luftdruck in den Reifen reduzieren

Verdienst sich der neue Ford Transit Custom 4×4  seine Sporen im anspruchsvollen Gelände? Es warten Steilauffahrten, durchweichte Schlammlöcher und Verschränkungspassagen auf ihn. Das Testfahrzeug rollt quasi im Werks-Serien-Setup mit 8-Gang-Wandlerautomatik und selbstsperrender Hinterachse zum Test, diese wird aktiviert, sobald Sensoren Schlupf an der Vorderachse detektieren.

Werz Reisemobile hat den Custom 4×4 auf vernünftige AT-Reifen gestellt und ihm zum Verhindern lästiger Schäden links und rechts einen Schwellerschutz spendiert.

Verschiedene Fahrmodi des Ford Custom 4x4

Der Ford Transit Custom 4×4 bietet die Auswahl verschiedener Fahrmodi, die der Fahrer allerdings im nicht ganz übersichtlichen Menü erst einmal finden muss. Für anspruchsvolle Untergründe stehen zur Verfügung: „Unbefestigte Straße“ oder „Rutschiger Untergrund“.

Foto: Karsten Kaufmann
Wasserdurchfahrt mit dem Ford Custom
Foto: Karsten Kaufmann

Wasserdurchfahrt mit dem Ford Custom

Um den Steilanstieg nach dem Wasserloch zu meistern, trat der Testfahrer hier etwas zu früh auf die Tube. Das Ergebnis ein Klassiker: Das Nummerschild verabschiedete sich durch den Wasserschlag und musste aus der Brühe gefischt werden. Soviel war nach etlichen Versuchen klar: Im Fahrmodus „Unbefestigte Straße“ war der Steilhang trotzdem nicht zu meistern. Auch der Modus „Rutschiger Untergrund“ war für den Steilhang nicht zielführend.

Die Kontrahenten: viermal Werz Reisemobile mit unterschiedlichen Antriebskonzepten. Ein Vergleichstest dieser Fahrzeuge folgt demnächst hier bei 4x4 Camper.
Foto: Karsten Kaufmann

Ford Custom 4x4 meistert den Steilhang

ESP deaktiviert, normaler Fahrmodus, Automatik auf manuell und siehe da…. Der Ford Transit Custom marschiert fast mühelos den rutschigen Steilhang hinauf. Die Hinterachse schaltet die Elektronik selbstständig zu. Das hat hier ganz hervorragend funktioniert. Eine wirkliche Sperre – wie es häufig bei Beschreibungen des AWD-Systems im Internet zu lesen ist – bietet Ford aktuell (noch) nicht an.

Foto: Cedric Kaufmann
Foto: Cedric Kaufmann

Custom 4x4 in der Verschränkung

Die Verschränkungspassage zeigt unerbittlich, wie weit man mit einem 4×4 Camper auf einer anspruchsvollen Offroad-Tour kommen würde. Schon zerfahrene Spurrillen reichen mitunter, um ein Rad anzuheben. Dann heißt es ohne Sperrdifferentiale sofort: Rien ne va plus. Nichts geht mehr.

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