> Wilde Fernreisemobil Fuso Canter

Expeditionsmobil zum Schnäppchenpreis: Der Fuso Canter von Wilde

30.09.2024
Text: Karsten Kaufmann | Bild: Wilde

Wer ein kompaktes Expeditionsmobil zum Schnäppchenpreis mit einer großen Wohnkabine sucht, wird beim frontgelenkten Mitsubishi Fuso Canter mit kurzer Kabine fündig. Das Wilde Fernreisemobil auf Fuso Canter ist hier ein interessantes Beispiel.

Australiens beliebtester Offrad-Truck ist nicht nur gut fürs Outback – er bietet sich auch für Fernreisen weltweit an, oder – dank seiner kompakten Maßen – für eine Europatour an. Inklusive enger italienischer Straßen oder Gebirgsrouten auf Korsika.

Bei gerade einmal 6,5 Meter Gesamtlänge bietet der Wilde-Fuso beispielsweise eine Kabine von fast 4,6 mal 2,1 Metern Grundfläche bei einem Radstand von gerade einmal 3,4 Metern. Ein Iveco Daily ist bei gleicher Kabinenlänge mindestens 60 Zentimeter länger. Das ist enorm, und dies auch noch zu einem überaus fairen Preis. Doch dazu später mehr.

Foto: Wilde

Allradtechnik Fuso Canter

Die Allradtechnik der 80er Jahre des Fusos ist unspektakulär, aber für ein Reisefahrzeug durchaus eine gute Wahl. Einige Leser von 4×4 Camper bereisen mit ihrem Fuso aktuell den afrikanischen oder südamerikanischen Kontinent, ganz ohne Probleme.

Die technischen Eckdaten: 3,0-Liter-Diesel mit 175 PS, zuschaltbarer Allrad-Antrieb mit manuell zuschaltbaren Freilaufnarben an der Vorderachse, eine Geländeuntersetzung und ein bis 70 Prozent selbstsperrendes Hinterachs-Differenzial. Das reicht für die meisten Pisten dieser Welt dicke aus.

Clevere Lösung: Stufe im Zwischenrahmen und Kabine

Dabei offeriert der 6,5-Tonner von Wilde bei einem Leergewicht von 4.945 Kilogramm eine stattliche Zuladung von 1.555 Kilogramm. Das kann sich sehen lassen. Und wer sich über die Stufe in der Gfk-Kabine mit 40-Millimeter-Wänden wundert: Der Rahmen des Fusos 6C18 Allrad verläuft  auf den letzten 1,2 Metern vor der Fahrerkabine rund 15 Zentimeter nach oben. Einige Ausbauer fertigen daher sehr hohe Zwischenrahmen, was die Höhe des Fusos schnell über 3,4 Meter Höhe treibt.

Anders Wilde: Durch die Absenkung im Heck erhält der Fuso im hinteren Bereich – bei reduzierter Gesamthöhe – eine ausreichende Stehhöhe. Vorne über der Sitzgruppe fällt die geringere Stehhöhe kaum ins Gewicht – ein cleverer Schachzug.

Foto: Wilde
Foto: Wilde

Wohnraum im Wilde-Fuso

Die Komponenten an Bord sind überlegt und zielführend, blitzsauber montiert. Auf Gas verzichtet Wilde. Gekocht wird  auf einem zweiflammigen Induktionskochfeld gekocht, für frische Nahrungsmittel sorgt der Dometic-Kompressorkühlschrank und Victron-Komponenten runden das stimmige Bild ab.

Um Schimmel schon im Vorfeld zu vermeiden, setzt das Team von Wilde auf hinterlüftete Schränke, Staukästen und Betten. Der Frischwassertank versteckt sich auf der Beifahrerseite in der Sitzbank der Dinette, der frostsichere Abwassertank in der Heckgarage unterm Bett. Für guten Ablauf des Abwassers sorgt eine Hebeanlage.

Insgesamt können vier Personen im Wilde-Fuso nächtigen. Zwei über dem Bett der Heckgarage, mit einer Standardgröße von 200 mal 140 Zentimetern, weitere zwei auf der umbauten Sitzgruppe. Reisen können im Fuso allerdings nur drei Personen, mehr Sitzplätze gibt die kleine Fahrerkabine nicht her.

  • Innenmaße der Kabine (LxBxH):  4,57 x 2,1 x 2,0 m
  • Fahrzeugmaße gesamt (LxBxH):  6,53 x 2,24 x 3,18 m

Sitzgruppe im Fuso Canter Expeditionsmobil

Der Sitzbereich kann nachts zum Doppelbett umgebaut werden. Die Liegefläche beträgt auch hier 200 mal 140 Zentimeter.

Warmwasser garantiert ein 10-Liter-Elektroboiler, im Winter heizt eine dieselbetriebene Eberspächer-Luftheizung mit Höhenanpassung bis zu 5.500 Höhenmetern für den Südamerika-Trip.

Im Bad findet man Trenntoilette, Klappwaschbecken und eine abgetrennte Duschkabine, ein Durchstieg von 600 mal 600 Millimeter mit zwei Türen zur Fahrerkabine will durchkrabbelt werden. Sehr interessant dürfte für viele Interessenten der Preis sein: bei rund 166.000 Euro startet der Traum eines Fernreisemobils bei Wilde.

Foto: Wilde
Foto: Wilde

Ausstattung und Maße des Wilde-Fusos

In der Heckgarage versteckt sich hinter der Wand noch der frostsichere Abwassertank.

Die Ausstattung ist dabei alles andere als mager:

  • Bordbatterien:                       560 Ah LiFePO4
  • Solar:                                        820 Wp
  • Frischwasser:                        290 L
  • Abwasser:                               150 L (frostsicher)
  • OGO-Trenntoilette
Foto: Wilde

Grundriss Wilde Fernreisemobil Fuso Canter

Ein Blick ins Innere: Der Grundriss illustriert sehr schön die Aufteilung des Fuso Canters von Auto Wilde.

Über der Heckgarage das Heckbett, vorne die Sitzgruppe über dem erhöhten Rahmen.

Wichtige Optimierung für den Fuso Canter

Was Kunden bei Interesse bedenken sollten: Der Wilde-Fuso rollt auf der Original-(Zwillings-)Bereifung und dem Originalfahrwerk. Mit dieser Kombi ist der Fuso ein überaus raubeiniger Reisegefährte ohne wirklichen Fahrkomfort. Optimierungen durch größere Bereifung und ein DFF-Fahrwerk sollte man kalkulieren.

Eine Umrüstung auf 285/70 x 19,5-Bereifung (5 Kompletträder mit Continental Hybrid HD3) schlägt bei Wilde mit 8.000 Euro zu Buche, ein vernünftiges Offroad-Fahrwerk mit Parabelfedern von DFF und Marquart-Stoßdämpfern mit 4.000 Euro. Soll ein 200-Liter-Tank den 100-Liter-Serientank ersetzen, müssen weitere 3.000 Euro kalkuliert werden. Alle Preise allerdings inklusive TÜV-Gutachten und/oder Achsvermessung (Fahrwerk).

Foto: Wilde

Wer ein Fernreisemobil mit potenterer Allradtechnik sucht, findet bei Wilde auch Expeditionsmobile auf Iveco Daily und anderen Fahrgestellen. Auch diese Modelle bietet Wilde zu einem überaus fairen Preis an. Mehr Infos hier.

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