> Iglhaut-optimierter Sprinter Sam the Van sorgt für Aufsehen

Sam the Van: Offroad-Sprinter mit außergewöhnlichem Ausbau

27.01.2025
Text: Karsten Kaufmann | Bild: Hersteller

Allrad-Sprinter unterschiedlichster Ausbauart sprießen aktuell wie Pilze aus dem warmen Waldboden. Doch Sam the Van ist in vielerlei Hinsicht anders und überaus interessant. Ein erster Ausblick auf den charmanten Kerl.

Dürfen wir vorstellen: Sam the Van. Sam kommt aus Ingelheim am Rhein und ist, mal etwas salopp formuliert, das Baby von Maria und Ingo. Die kreativen Köpfe hinter Sam the Van: Er, Ingo, seines Zeichens Automobildesigner, sie, Maria Architektin und passionierte Fotografin – was ihr beim Blick auf diese Bilder sicherlich erkennen werdet. Die Freude der Beiden an Design, Funktionalität und außergewöhnlichen Lösungen lässt sich bei Sam in allen Ecken deutlich erkennen. Doch immer schön der Reihe nach.

Sam hat seinen Namen nicht von ungefähr. SAM steht für: Soulful. Adventure. Manufactory. Wobei, das solltet ihr wissen:

  • Soulful unter anderen für natürliche, nachhaltige Materialien steht,
  • Adventure für das Offroadpotenzial die professionelle Optimierung des Fahrwerks und
  • Manufactory wohl am ehesten für die liebevolle Handarbeit weitab der Massenware steht.
Unterwegs mit Sam the Van
Foto: Sam the Van
Foto: Sam the Van

Nun mal ehrlich: Der neue Mercedes-Benz Sprinter 4×4 ist schon im Werk-Setup ein leistungsfähiges Arbeitstier im Gelände. Er wandert ohne Murren bergauf und bergab, lässt sich auch rückwärts am Hang, Dank der neuen, cleveren Drehmomentverteilung prima Anfahren oder aus kniffligen Lagen befreien. Nun gut: Wollte man ihm etwas vorwerfen, dann seine schlicht nicht vorhandene Verschränkungsfähigkeit.

Was uns direkt zum zweiten Namensbestandteil bringt: Adventure. Die nötigen Gene für  den härten Offroadeinsatz kommen vom Offroad-Experten und Sam-Partner Iglhaut. Er haucht dem Werkssprinter noch ein paar besondere Extras für grobes Geläuf ein.

So wächst beispielsweise die Bereifung des Allrad-Sprinters auf ein stattliches Maß – um genau zu sein auf 285/85 R16. Auf den schicken Iglhaut-Felgen sind BF Goodrich AT-Reifen montiert – ein guter Kompromiss aus Alltagstauglichkeit und Offroad-Performance. Damit Sam etwas cooler und breitbeiniger daherkommen kann, montiert Iglhaut die Felgen auf 25-Millimeter-Spurplatten.

Die lässt sich durch längere Federwege aber durchaus etwas optimieren. Iglhaut hebt den Body durch um satte 120 Millimeter an. Weitere 90 Millimeter, die sich als echtes Plus an Bodenfreiheit notieren lassen, bringen die neuen, deutlich höheren Reifen.

Und wenn’s mal ganz kniffelig wird im rauhen Gelände? Dafür implantiert Iglhaut ein zuschaltbares Untersetzungsgetriebe mit einer Reduktion von 2,5:1 und drei Differentialsperren (VA, Mitte, HA). Kleine, nicht minder wertvolle Extras wie Unterfahrschutz für Motor und Getriebe das martialische Offroad-Bild noch ab. Kurzum: Viel mehr an Offroad-Performance kann man dem Mercedes Sprinter nicht einhauchen.

Foto: Sam the Van
Foto: Sam the Van, Maria Luise Bauer

Hochwertige Technik sorgt für Autarkie

Wandert der Blick auf die technische Wohnausstattung, rücken 330 Ah LiFePO4-Akkus (220 Serie) von Victron in den Fokus, nebst 2-kW-Wechselrichter und 190 Wattpeak Solar auf dem Dach. Trumas Combi D6E sorgt für warmes Wasser und mollige Wärme beim Wintercamping.

Wobei, soviel sei angemerkt, die 4-KW-Combi die bessere Heizung für den gut isolierten Sam gewesen wäre. Ihre Heizleistung reicht dicke aus. Zudem läuft die Heizung dann häufiger im Normalmodus und muss nicht häufig takten (Aus/An), da sie ihre Hitze nicht loswird. Vielleicht eine lohnende Anregung.

Für heiße Tage ist die Staukastenklimaanlage Truma Saphir Compact an Bord. Sie kann für kurze Zeit auch via Wechselrichter an den Start gehen. Nach drei Stunden wären die Energiereserven der Batterien (bei 330 Ah) aber schon zu 50 Prozent erschöpft. Aber: Um abends Sam etwas runterzukühlen, lohnt ihr Einsatz allemal.

70-Liter-Kompressorkühlschrank von Dometic? Klassentypisch aber nicht unbedingt zu groß – insbesondere, wenn es auf Fernreisen geht. Wer sich etwas einschränkt und/oder eine sehr gute Passivkühlbox ergänzt, kommt damit aber gut zurecht. In puncto Trinkwasserversorgung setzt Sam the Van auf einen 100-Liter-Frischwassertank nebst Autrax-Wasserfilteranlage von Carawater – kombiniert mit einem eigenen 10-Liter-Trinkwassertank mit Wasserfilter.

Vorne im Bild: der Dometic Kompressor-Kühlschrank.
Foto: Sam the Van
Foto: Sam the Van

Jetzt aber Augen auf und der Blick auf die besonderen Besonderheiten gerichtet: Ingo und Maria isolieren Sam mit Naturdämmmaterialien: Sprühkork und Schafwolle, verlegen einen Korkboden und versuchen, Kunststoff an jeder erdenklichen Stelle zu vermeiden. Sogar Filz-Kabelbinder kommen zum Einsatz. Im Bad: ein Waschbecken aus Kupfer.

Ein Blickfang: das Kupfer-Waschbecken

Ist das nicht irre schön? Daneben: Eine vernünftig große Dusche, immerhin 75 mal 70 Zentimeter und die Ogo-Komposttoilette mit elektrischem Rührwerk. Prima Teil – 4×4 Camper war damit schon etliche Wochen unterwegs – besser geht TT kaum.

Foto: Sam the Van, Maria Luise Bauer
Foto: Sam the Van

Dank Wasserfilteranlage verfügt Sam stets über Trinkwasser aus einem separaten Trinkwassertank.

Geschlafen wird in Sam auf 202 mal 135 Zentimetern. Die Länge passt, die Breite ist klassentypisch für Sprinterausbauten – mal sollte sich aber schon gernhaben. Oder man wählt Sam+: In der Plus-Variante erhält der Sprinter noch ein schickes Aufstelldach mit weiteren zwei Schlafplätzen – oder als Ausweichquartier, wenn’s zum Kuscheln unten mal zu eng, heiß oder laut ist. Auf 214 mal 120 schlafen zwei Kids entspannt nebeneinander, klein gewachsene sogar hintereinander.

Bildergalerie

Kommen wir abschließend zum Preis: Wer sich für einen Sam the Van interessiert, darf ab einem Basispreis von 230.000 Euro anfangen, von seinem Traum-Sprinter auf Basis 417 CDI zu träumen. Dann allerdings noch in einer rein heckgetriebenen Version.

Ab 245.000 Euro werkelt dann ein Allradantrieb in Sam. Alle Fahrwerks- und Antriebsoptimierungen von Iglhaut besprechen Sam-Kunden direkt mit Iglhaut, und bezahlen diese auch dort direkt. Aktuell (Stand Ende 2024) sind bei Iglhaut erst Ende 2026 wieder Termine zu ergattern. Als offizieller Partner erhält Sam the Van aber bevorzugt Termine für seine Kunden. Mehr Infos: www.samthevan.com und www.iglhaut-allrad.de.

Foto: Sam the Van, Maria Luise Bauer
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