> Queensize Camper

Die Grundriss-Alternative

28.01.2020
Text: Daniel Schlicke | Bild: Daniel Schlicke, Hersteller

Mit dem Queensize Camper zeigt ein Newcomer aus Hamburg, was passiert, wenn frische Ideen und Einflüsse aus einer anderen Branche auf den Bulli treffen. Wir haben den modularen Ausbau auf VW T6 ausprobiert.

Schon auf den ersten Blick steht fest: Der ist anders! Das modulare Konzept des Queensize Camper InsideTwo weicht vom Grundriss-Einerlei ab, denn der Wohnraum kommt ohne seitliche Schrankzeile aus. Gelebt wird vor den gedrehten Frontsitzen und im Heck des T6 mit kurzem Radstand. So entstehen gleich mehrere Alleinstellungsmerkmale.

Das Bett des Queensize Camper InsideTwo besteht aus einer Unterkonstruktion und einer vierteiligen Matratze, die bis über die gedrehten Vordersitze reicht und ganze 2,00 mal 1,48 Meter misst. So bleibt im Heck genügend Platz für ein Toilettenmodul, das fast schon als separater Raum bezeichnet werden kann, inklusive elegantem Holzwaschbecken, das über die Toilette klappt, Klopapier und Klobürstenhalter. Gegenüber bietet ein Schrankmodul mit Auszug massig Stauraum und sogar eine Kleiderstange. Ist das Bett zusammengeklappt, kann man auf den

Vordersitzen Platz nehmen, entweder, um zu kochen oder um anschließend am wahrscheinlich größten Tisch in einem Bulli-Ausbau zu Speisen. Ganze 141 mal 57 Zentimeter misst die Tafel.

Galerie: Queensize Camper InsideTwo

Apropos Kochen: Im Kochauszug, der sowohl im Fahrzeug als auch davor funktionstüchtig ist, finden ein tiefes Edelstahlbecken, ganze 35 Liter Wasser, ein Gas-Ceran-Kochfeld und zwei passende 500-Gramm-Kartuschen sowie reichlich Besteck Platz. Der feste Teil des Moduls nimmt eine 28-Liter-Kompressorkühlbox und in einer großen Schublade Kochutensilien und Vorräte auf. Selbst Zwischenräume, die konstruktionsbedingt zwischen den Modulen entstanden, bleiben nicht ungenutzt: Sie beherbergen zum Beispiel ein Weinregal oder die Küchenrolle. In den Boden wurden Nuten gefräst, die mit Sika gefüllt und abgeschliffen eine super pflegeleichte und rutschfeste Oberfläche bieten.

Für das Toilettenmodul steht zwar noch kein Preis fest, gelungen ist es aber definitiv. Queensize Camper versteckt das Fake-Keramik unter einem edlen Holzwaschbecken. Die Trennwand sorgt für etwas Privatsphäre.

Viel Theorie, schließlich aber auch reichlich neues. Um zu zeigen, dass das auch funktioniert, kam Gründer Christopher direkt bei uns vorbei. Und es funktioniert! Abgesehen davon, dass der gesamte Ausbau wirklich tadellos ge- und verarbeitet ist, bringt die Grundriss-Alternative in der Praxis echte Vorteile: Solange man Ordnung hält, und dafür gibt es genügend Staumöglichkeiten, bleibt einem das übliche Umräumen erspart, zum Beispiel wenn man das Bett aufbaut. Das Kochen auf dem Gas-Ceranfeld dauert nur wenig länger, ist dafür aber stets eine saubere Sache. Es gibt viel Stauraum, der immer gut zu erreichen ist und alle, die eine Toilette im Campingbus wissen wollen, haben hier sogar so etwas wie Privatsphäre. Christopher, der eigentlich Schiffbauingenieur ist, bringt außerdem innovative Ansätze aus einer anderen Branche mit. So zum Beispiel für den Wassertank: Durch eine Membran geteilt, soll das Volumen gleichzeitig Frisch- und Abwasser dienen. Läuft der Wasserhahn, fließt Wasser von einem in den anderen Bereich, einen leeren Behälter fährt man nie spazieren. Der Queensize Camper InsideTwo greift viele gute Ansätze auf, setzt diese gekonnt um und ist dabei noch nicht mal teuer: Für Küchen- und Bettmodul inklusive Zubehör werden

7.200 Euro aufgerufen. Alle Module des Queensize Camper InsideTwo lassen sich ohne Änderungen am Basisfahrzeug einbauen, sind also ideal, zum Beispiel für Leasingfahrzeuge. Vom 05. bis 09. Februar kann der InsideTwo auf der Caravan Messe in Hamburg unter die Lupe genommen werden. Unsere Eindücke haben wir in einer Bildergalerie zusammengefasst.
Mehr Infos: www.queensizecamper.de

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