Die größten Änderungen betreffen die Konzernbrüder Citroën Jumper, Opel Movano und Peugeot Boxer. Sie schließen technisch zum Fiat Ducato auf, bekommen etwa die elektromechanische Servolenkung, die Grundlage für zahlreiche Assistenzsysteme ist. Zudem wird es das Automatikgetriebe (nun acht statt wie bislang neun Fahrstufen, auch im Ducato) künftig für alle Marken geben. Und: den Sevel-Transporter gibt es nun auch als Toyota Proace Max.
Überarbeitete Diesel
Kombiniert werden kann die Automatik mit dem 140-PS- und dem 180-PS-Turbodiesel. Darunter rangiert noch der 120-PS-Motor, den es ausschließlich mit Sechsgang-Schaltgetriebe gibt. Die 160-PS-Variante, die zuletzt ohnehin kaum bestellbar war, wird nicht mehr angeboten. Damit verfügen jetzt alle fünf Marken über die gleichen Triebwerke. Hersteller Fiat verspricht aufgrund verbesserter Aerodynamik eine Verbrauchssenkung um rund neun Prozent.
Neue E-Antriebe
Ganz neu entwickelt wurde das Antriebspaket der E-Transporter. Ihre Eckdaten: deutliche Leistungssteigerung auf 200 kW (270 PS) bei einem Drehmoment von 400 Newtonmetern, großer 110 kWh-Akku für eine maximale Reichweite nach WLTP-Norm von 420 Kilometern, Schnellladung in 55 Minuten von null auf 80 Prozent. Ob das der E-Mobilität im Bereich der Campervans einen Schub verleiht, bleibt jedoch weiterhin abzuwarten – auch wegen des zu erwartenden Fahrzeuggewichts.
Modernere Optik
Optisches Erkennungszeichen der neuen Transporter – auch der Diesel-Varianten – sind in erster Linie neue Kühlergrills und Stoßstangen. Besonders auffällig sind die recht bullig wirkenden, in Wagenfarbe lackierten Varianten von Ducato und Jumper. Sie sollen wie bereits erwähnt die Aerodynamik verbessern, bleiben optisch aber sicherlich Geschmackssache. Außen auch neu: die Gestaltung der Heckleuchten.
Im Innenraum bekommen Jumper, Movano, Boxer und der neue Proace Max nun das bereits aus dem Ducato bekannte Interieur mit geändertem Armaturenbrett und Lenkrad und Touch-Displays in verschiedenen Größen. Auch Fiat legt nochmal sanft Hand am Innenraum an (u.a. neues Logo auf dem Lenkrad, verbesserte Türverkleidung). Die neue Technik bringt Jumper, Movano und Boxer die Option auf zahlreiche neue Assistenzsysteme. Neben dem bereits erwähnten Spurhalteassistent gehören unter anderem Verkehrszeichenerkennung und
ein Notbremsassistent dazu. Dem E-Ducato spendiert Fiat zahlreiche dieser Systeme künftig bereits in Serienausstattung.
Und die Preise?
Preise sind noch nicht bekannt. Insbesondere Jumper, Movano und Boxer dürften wegen der aufgewerteten Technik aber merklich teurer werden. Die Luft für preisgünstige Wohnmobile, die zuletzt häufig auf Jumper und Co. basierten, dürfte also nochmals dünner werden. Wo sich das Kooperationsprodukt, der Toyota Proace Max, einsortiert, bleibt ebenfalls spannend. Vergleicht man den kleineren Toyota Proace (Verso) mit den entsprechenden Stellantis-Modellen, rangieren die Japaner am oberen Ende der preislichen Fahnenstange.
Eins kleiner
Auch die ganz leichten Nutzfahrzeuge von Sellantis und Toyota kommen neu. Citroën Jumpy, Fiat Scudo und Co., die mit dem Transporter von VW konkurrieren und die die Basis für Campingbusse wie den Camster stellen, erhalten durch eine neue Frontpartie mit optimiertem Stoßfänger, neuen LED-Scheinwerfern und neuem Kühlergrill ein Facelift mit jeweiliger Markensignatur.
Das neue Armaturenbrett verfügt über größere Staufächer und mehr Ablagen, die neuen Lenkräder über überarbeitete Bedienelemente. Auf der Mittelkonsole befindet sich eine induktive Ladeschale, die als Teil des Komfortpakets erhältlich ist, das auch schlüssellosen Zugang und Start sowie eine Klimaautomatik umfasst.Optional ergänzt eine 10 Zoll große Instrumententafel den ebenso großen, zentralen Touchscreen des Infotainmentsystem. Hier unterscheiden sich die Stellantis-Marken lediglich in der Farbgebung.
Die Transporter-Versionen werden weiterhin auch als Diesel angeboten, mit bis zu 145 PS und als Sechs-Gang-Schalter oder Acht-Gang-Automat. Die rein elektrische Version kommt mit der großen 75-kWh-Batterie auf bis zu 350 Kilometer Reichweite (WLTP) – 20 Kilometer mehr als bei den Vorgängermodellen.
Mögliche Minicamper
Ähnliches gilt auch für die Hochdachkombi-Klasse. Neben dem aufgefrischten Design und der erweiterten Sicherheitsausstattung gilt eine Wärmepumpe für die E-Versionen wichtigste Neuerung. Effizienz und Fahrkomfort werden erhöht, die Reichweite (WLTP) steigt gegenüber den Vorgängern um 50 Kilometer auf 330 Kilometer.
Ein paar Details sind dann doch der jeweiligen Marke vorbehalten – gerade bei den
Hochdachkombis. Im Berlingo sind das beispielsweise Komfortsitze mit mehr Seitenhalt sowie hochwertigerem Schaumstoff und Stoff, im Peugeot Partner gibt es ein Cockpit mit hochgesetztem Digitalinstrument, genannt I-Cockpit. Die Preise sind jedoch auch hier noch nicht veröffentlicht.