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Camping-Trip trotz Coronavirus?

12.03.2020
Text: CamperVans | Bild: Centers for Disease Control and Prevention (CDC)

Das Coronavirus (Covid-19) ist in Europa und in Deutschland angekommen. Nun stellen sich viele die Frage, ob und wohin sie noch unbesorgt fahren können. Alle camping-relevanten Updates findest du in diesem Beitrag, den wir laufend aktualisieren.

 

Auf einen Blick:

Um das Virus nicht weiter zu verbreiten, rät die Bundesregierung derzeit dringend von allen nicht notwendigen Reisen ins Ausland, aber auch in Deutschland ab. Auch wenn der Individualverkehr, zu dem auch die Tour mit dem Camper zählt, weniger Risiken birgt als die Nutzung voller Züge und Flugzeuge, Reisebusse, Hotels und Kreuzfahrtschiffe – Besitzer von Campern sollten das beachten und ihr Mobil vorerst zuhause lassen. Die Grenzen zu mehreren Nachbarländern wie Frankreich, Dänemark, Luxemburg, Österreich und der Schweiz sind für Touristen derzeit ohnehin geschlossen.

Zur weiteren Entwicklung empfiehlt CamperVans einen Blick auf die Internetseite des Auswärtigen Amtes. Dort finden sich gebündelt aktuelle Hinweise zu den einzelnen Ländern sowie Informationen zu Beschränkungen an den Grenzen.

Infobox

COVID-19: Aktuelle Risikogebiete

Das Robert Koch-Institut weist seit dem 10. April keine internationalen Risikogebiete mehr aus und auch keine besonders betroffenen Regionen in Deutschland. Aufgrund der inzwischen weltweiten Ausbreitung des Coronavirus sei dieses Vorgehen aus epidemiologischer Sicht nicht mehr sinnvoll. Ein Übertragungsrisiko bestehe sowohl in Deutschland als auch in einer unübersehbaren Anzahl von Regionen weltweit.

Zusammenfassung

Update 02.04.2020
Ausblick auf die Urlaubsaison 2020: Noch ist unklar, wann Stell- und Campingplätze wieder öffnen können. Die strengen Kontaktbeschränkungen haben Bund und Länder zunächst bis zum 3. Mai verlängert, Bundesländer wie Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern verbieten die Einreise zu touristischen Zwecken. Wie könnte eine schrittweise Öffnung von Stell- und Campingplätzen aussehen? Der „Arbeitskreis Reisemobiltourismus“ unter der Ägide des CIVD, ADAC, DTV, DCHV und namhafter Experten hat dazu Vorschläge erarbeitet, die wir hier zusammengefasst haben: https://www.campervans.de /vanlife/konzept-fuer-soft-openings-von-stellplaetzen/
Update 02.04.2020
Bund und Länder haben die Ausgangsbeschränkungen bis mindestens 19. April verlängert. Das bedeutet, dass auch über Ostern von Reisen – auch innerhalb Deutschlands und zum Besuch von Verwandten – dringend abgeraten wird. Camper müssen ihren Osterurlaub also verschieben. Die meisten Campingplätze sind derzeit ohnehin geschlossen.
Update 22.03.2020 Erweiterung der Beschränkung sozialer Kontakte
Bund und Länder verständigen sich auf eine Erweiterung der am 12. März beschlossenen Leitlinien zur Beschränkung sozialer Kontakte. Alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland werden angehalten, die Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstands auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren. Zudem ist in der Öffentlichkeit zu Personen, die nicht dem eigenen Hausstand angehören, ein Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nur alleine, mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person oder im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstands gestattet.
Update 16.03.2020: Bunderegierung führt Grenzkontrollen ein
Die Bundesregierung hat am Montagmorgen die Grenzen zu fast allen Nachbarländern geschlossen. Die Bundespolizei wird kontrollieren und zurückweisen. Einreisende Deutsche, Berufspendler und Waren sollen die Grenzen jedoch weiterhin passieren dürfen. Das Auswärtige Amt rät von nicht notwendigem Reiseverkehr innerhalb Deutschlands ab. Die Bevölkerung muss sich deutschlandweit auf teils erhebliche Einschränkungen in ihrer Bewegungs- und Reisefreiheit einstellen.
Update 14.03.2020: RKI weitet die internationalen Risikogebiete aus
Das Robert-Koch Institut hat die internationalen Risikogebiete auf das österreichische Bundesland Tirol und die spanische Hauptstadt Madrid ausgeweitet. Touristen aus dem Ausland müssen in Neuseeland künftig für zwei Wochen in Quarantäne. Die Regelung tritt in der Nacht zum Sonntag in Kraft und betrifft alle ausländischen Besucher. Davon sind natürlich auch Mieter von Reisemobilen betroffen.
Update 13.03.2020: Spahn fordert Rückkehrer aus Italien, Österreich und der Schweiz zur freiwilligen Quarantäne auf
Bundesgesundheitsminister Spahn fordert wegen der Corona-Epedemie alle Reisenden auf, die kürzlich aus Italien, Österreich und der Schweiz zurückgekehrt sind, 14 Tage zu Hause zu bleiben und sich selbst in Quarantäne zu begeben. Und zwar unabhänig davon, ob Symptome auftreten, oder nicht. Dänemark schließt in der Corona-Krise seine Grenzen. Die Maßnahme gilt ab 14. März, 12 Uhr. Dies teilte die Ministerpräsidentin Mette Frederiksen auf einer Pressekonferenz mit. Tschechien schließt seine Grenzen. Allen Ausländern wird die Einreise verweigert. Ausnahmen sind Arbeitspendler in einem Streifen von 100 Kilometer Breite entlang der Grenzen zu Österreich und Deutschland. In Tschechien gilt seit Donnerstag Ausnahmezustand. Ab dem 15. März 2020, 0 Uhr, schließt Polen seine Grenzen für alle Nicht-Staatsbürger. Die Polzei warnt vor Staus an den Grenzen in der noch verbliebenen Zeit. Erste Stellplätze und Campingplätze in Deutschland schließen. Bitte informieren Sie sich unbedingt vor Reisebeginn über die Situation vor Ort und die Öffnungszeiten des Stellplatzes oder Campingplatzes.
Update 12.03.2020: USA erlassen Einreisestopp
Die USA erlassen einen Einreisestopp für Reisende aus Europa. Für 30 Tage werden alle Reisen aus Europa (ausgenommen Großbritannien) in die USA untersagt. Das Einreiseverbot beginnt am Freitag um Mitternacht. Wer einen Mietmobil gebucht hat, sollte sich zeitnah mit seinem Vermieter in Kontakt setzen.
Update 11.03.2020: Das Robert Koch Institut erklärt das Elsass zum Risikogebiet
Wie das Robert-Koch Institut am Vormittag vermeldete, wird nun auch in Frankreich die Region Grand Est, hierzu zählen das Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne, als Risikogebiet eingestuft. Zudem verkündete Sloweniens Ministerpräsident Marjan Sarec auf Twitter, die Grenze zu Italien für nichtgewerblichen Verkehr – also auch Reiseverkehr – zu schließen. Für Frachtverkehr dagegen soll die Grenze offen bleiben.
Update 10.03: Aktuelle Fallzahlen weltweit und in Deutschland | Conte erklärte ganz Italien zum Sperrgebiet
Das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) hat am 10. März Italien als Risikogebiet eingestuft, zuvor waren nur einige Regionen in Italien als internationale Risikogebiete ausgewiesen. Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte erklärte ganz Italien zum Sperrgebiet. Wenn nicht unbedingt nötig, sollen die Menschen ihre Häuser nicht verlassen. Österreich verkündete daraufhin am 10. März, dass eine Einreise von Italien aus ab sofort nur mit ärztlichem Attest möglich ist. Dies gilt für Zugverbindungen, Autoverkehr und Flüge. Eine Durchreise für Touristen, zum Beispiel nach Deutschland, ist jedoch weiterhin möglich, sofern in Österreich kein Stopp eingelegt wird. Für Deutschland werden Grenzschließungen derzeit vom Robert Koch-Institut nicht als sinnvoll erachtet. Derzeit gibt es weltweit 114.567 Fälle. Davon gelten ca. 64.000 als vollständig geheilt. Die Todesfälle belaufen sich auf 4.027. Die Zahlen in Deutschland belaufen sich auf 1.225 Fälle und 2 Todesfälle. (Stand 10.03.2020 / Quellen: Robert Koch-Institut, Johns Hopkins University)
Update 08.03: Norditalien weitgehend abgeriegel
Die italienischen Behörden haben Städte im Norden des Landes (Mailand, Turin, Venedig) weitgehend abgeriegelt. Unter Quarantäne stehen außer Städten wie Mailand, Modena, Piacenza, Parma und Venedig auch Rimini, Pesaro und Urbino, Alessandria, Asti, Novara, Verbano Cusio Ossola, Vercelli, Padua sowie Treviso. Die Maßnahmen gelten mindestens bis zum 3. April 2020. Reisen darf man nur, wenn es die Arbeit oder familiäre Gründe unbedingt erfordern. Züge und öffentlicher Nahverkehr sollen aber fahren. Es gelten eingeschränkte Ladenöffnungszeiten. Bars und Restaurants dürfen nur von 6 bis 18 Uhr öffnen und müssen dafür sorgen, dass zwischen den Gästen ein Abstand von einem Meter eingehalten werden kann.

VORFAHRT Podcast-Folge 6 zum Thema: Campingurlaub in Corona-Zeiten – was tun?

Die Leading Campings sind ein Zusammenschluss von derzeit 38 Spitzencampingplätzen in ganz Europa. Wir sprechen mit dem Geschäftsführer Eicke Schüürmann darüber, warum gerade jetzt alles für einen Campingurlaub spricht und fragen nach, wie sich Campingplätze zum Schutz ihrer Gäste wappnen.

Risikogruppen für schwere Verläufe (Quelle Robert Koch-Institut)

Da eine große Anzahl Campern in ihren Fünfzigern und darüber sind, gehören viele von ihnen zur Corona-Risikogruppe. Obwohl schwere Verläufe häufig auch bei Personen ohne Vorerkrankung auftreten, haben die folgenden Personengruppen ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe:

  • ältere Personen (mit stetig steigendem Risiko für schweren Verlauf ab etwa 50–60 Jahren)
  • Raucher
  • Personen mit bestimmten Vorerkrankungen:
    • des Herzens (z. B. koronare Herzerkrankung),
    • der Lunge (z. B. Asthma, chronische Bronchitis),
    • Patienten mit chronischen Lebererkrankungen)
    • Patienten mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
    • Patienten mit einer Krebserkrankung.

Übertragungswege

Der Hauptübertragungsweg scheint die Tröpfcheninfektion zu sein. Theoretisch möglich sind auch Schmierinfektion und eine Ansteckung über die Bindehaut der Augen.

  • Tröpfcheninfektion: Es kann davon ausgegangen werden, dass die hauptsächliche Übertragung über Tröpfchen erfolgt.
  • Aerosol: keine Evidenz
Symptome der Erkrankung bei den Betroffenen
Foto: Robert-Koch Institut
  • Schmierinfektion: Eine Übertragung durch Schmierinfektion ist prinzipiell nicht ausgeschlossen, vermutlich spielt dies jedoch nur eine untergeordnete Rolle, da häufig Infektionsketten identifiziert werden konnten, die eher für eine direkte Übertragung, z. B. durch Tröpfchen, sprechen. Es wurden bei COVID-19-Patienten PCR-positive Stuhlproben identifiziert. Für eine Ansteckung über Stuhl müssen Viren vermehrungsfähig sein. Ein Nachweis vermehrungsfähiger Viren im Stuhl wurde bisher lediglich in einer kleinen Studie berichtet.

Prävention

Das Robert Koch-Institut empfiehlt:

  • Hände waschen, Hände waschen, Hände waschen

Wasche dir  oft gründlich die Hände (mindestens 20 Sekunden lang) und vergiss dabei nicht die Zwischenräume und die Fingernägel.

  • Fasse dir nicht ins Gesicht

Der Mensch fasst sich unbewusst mehrere hundert Mal am Tag übers Gesicht.

  • Vermeide Körperkontakt
  • Schüttel keine Hände
  • Vermeide Umarmungen und Begrüßungsküsse
  • Huste und Niese in die Armbeuge und nicht in die Hand, verwende Papiertaschentücher
  • Beim Entsorgen der Fäkalien sollten vorsichtshalber Einmalhandschuhe verwendet werden

Eine weitere sinnvolle Präventivmaßnahme gegen Viruserkrankungen ist ein starkes Immunsystem, welches am einfachsten durch die richtige Ernährung erzielt werden kann. Das Fachmagazin Food Forum beschäftigt sich mit Ernährung und Gesundheit und hat einen Artikel mit wertvollen Tipps zum Thema Ernährung gegen Viren und Co veröffentlicht.

Facebook-Umfrage: Beeinflusst die Entwicklung rund um das Coronavirus Deine diesjährige Urlaubsplanung?

https://www.facebook.com/campervans.mag/posts/3327660407263326

  • Das Robert Koch-Institut erfasst kontinuierlich die aktuelle Lage, bewertet alle Informationen, schätzt das Risiko für die Bevölkerung in Deutschland ein:

    www.rki.de/DE/Content/Neuartiges_Coronavirus

  • Die Realtime-Karte der Johns Hopkins University in Baltimore/Maryland zeigt die weltweite Ausbreitung des Virus

    gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/CORVID-19

  • Download: Informationen zum Coronavirus für Beschäftigte und Reisende

    Alles auf einen Blick: Der Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts hat aktuelle Hinweise und Informationen zum Thema Reisemedizin bereitgestellt. Das Merkblatt COVID-19 steht hier zum Download bereit (Stand 06.03.2020).

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