Ein lautes „Klack“, dann suchen, dann Gewissheit: die Windschutzscheibe hat einen Steinschlag – kein schöner Start in den Campingurlaub. Doch so ärgerlich ein Steinschlag ist, nur Ärgern hilft nicht. Der Schaden sollte nach Möglichkeit sofort behoben, die Scheibe also repariert oder ausgetauscht werden. Einfach weiterfahren? Gang und gäbe, jedoch mit dem Risiko verbunden, dass die Scheibe reißt. Eine Reparatur ist spätestens dann nicht mehr möglich, und bei der nächsten Hauptuntersuchung würde ein erheblicher Mangel festgestellt. Selbst ohne Riss beeinträchtigt ein Steinschlag sowohl die Stabilität der Windschutzscheibe und somit der Karosserie als auch die Wirkung des Beifahrerairbags – sagen die Firmen, die auf solche Reparaturen spezialisiert sind.
Welche Steinschlag-Schäden dürfen repariert werden?
Doch welche Schäden können, oder besser gesagt dürfen repariert werden? Hier gilt: Alles, was außerhalb des direkten Sichtfelds des Fahrers und mindestens zehn Zentimeter vom Scheibenrand entfernt liegt sowie kleiner ist als fünf Millimeter, kann repariert werden. Alle andere Schäden erfordern einen Austausch der Scheibe.
Welche Steinschlag-Schäden übernimmt die Versicherung?
Und welche Schäden übernimmt welche Versicherung? Einen „Unfallgegner“ gibt es eigentlich nur, wenn der Steinschlag durch fahrlässiges Verhalten (mangelnde Ladungssicherung, überhöhte Geschwindigkeit …) verursacht wurde. Wenn das nachgewiesen werden kann, greift dessen Kfz-Haftpflichtversicherung. Meist werden Glasschäden jedoch durch hochgeschleuderte Steinchen vom vorausfahrenden Fahrzeug verursacht, ohne dass dessen Fahrer dies hätte verhindern können. Die Kosten, sowohl für den Tausch als auch für die Reparatur von Scheiben, werden dann von der Teil- oder Vollkaskoversicherung abgedeckt.
Vorher sollte man sich informieren, unter welchen Umständen die Versicherung sogar die Selbstbeteiligung erlässt. Ist das Fahrzeug lediglich Haftpflicht-Versichert, liegen die Reparaturkosten bei mindestens zirka 250 Euro. Moderne Campervans mit entsprechenden Assistenzsystemen und deren Technik können Reparatur oder Tausch um ein vielfaches verteuern, beispielsweise wenn eine Neukalibrierung der Kamera erforderlich wird.
Infobox
Servicepartner Autoglas
Also wie gesagt, besser rechtzeitig Kümmern, und da gibt es zwei Möglichkeiten: Einen Fachbetrieb (siehe Infobox) beauftragen, oder aber man wagt sich an ein Reparatur-Set, das im Internet für ein paar Euro zu haben ist. Und weil wir’s gerne besser wissen, haben wir letztere Methode gewählt, und ein solches DIY-Kit vom Hersteller Quixx bestellt.
Do-it-Yourself-Reparatur
Die Reparatur-Sets arbeiten nach einem ähnlichen Prinzip, wie es auch die Fachwerkstätten tun. Dabei wird die beschädigte Scheibe zunächst gründlich gereinigt, um die Schadstelle anschließend mit einem speziellen Harz zu füllen und zu versiegeln. Das soll durch Druck gelingen, und darin liegt der Unterschied zwischen dem DIY-Kit und der Methode der Fachbetriebe: Letztere arbeiten mit Unterdruck, selbstgemacht soll’s Überdruck regeln. Vielleicht ist das der Grund, warum wir gescheitert sind, obwohl wir uns penibel an die detaillierte Anleitung gehalten haben.
In unserem Selbstversuch wählte das Harz den leichtesten Weg, und der führte nicht in den Steinschlag, sondern über das Kunststoffgewinde des Drucktreibers. Der Steinschlag ist nach wie vor zu sehen, die Stabilität der Windschutzscheibe wohl nicht gewährleistet. Leider deckt sich das mit vielen Online-Rezessionen. Bei anderen Anwendern scheint es jedoch geklappt zu haben.
Unser Fazit lautet daher: Wer keine Versicherung für Glasschäden hat, kann es für 18,69 Euro (reduzierter Preis des Amazon-Store) ruhig versuchen. Ein Set für unterwegs kann ebenfalls nicht schaden. Ansonsten sollte man aber die Reparatur eines Fachbetriebs wahrnehmen und bei der Kasko-Versicherung einreichen.
