Licht, Gebläse und Scheibenheizung benötigen im Winter viel Energie. Wird der Camper im Alltag dann auch noch überwiegend auf Kurzstrecken eingesetzt, sind Probleme mit der Batterie fast schon vorprogrammiert. Wer aber ein paar Dinge beachtet, den Camper winterfest macht und dem Energiespender etwas Aufmerksamkeit schenkt, bleibt auch im Winter nicht mit leerer Batterie stehen.
Camper-Batterie: Einfache Pflegemaßnahmen
Die Lebensdauer einer Autobatterie beträgt in der Regel rund fünf Jahre. Für die Leistungsfähigkeit des Akkus ist der aktuelle Ladezustand und die Speicherkapazität entscheidend. Wie es darum steht, kann man aber nur mit speziellen Messgeräten (nicht oder nur sehr ungenau auf dem Anzeigepanel des Wohnmobil) erkennen. „Das Batteriegehäuse sollte sauber gehalten und die Pole und Anschlussklemmen mit Batteriepolfett konserviert werden“, beschreibt Karsten Graef vom TÜV SÜD, was sich in Eigenregie erledigen lässt. Beides dient dem Korrosionsschutz der Pole und verhindert Kriechströme oder Übergangswiderstände zwischen Polen und Anschlussklemmen.
Verbraucher abschalten
Zum Pflegeprogramm für den Stromspender gehört auch, vor dem Start alle unnötigen Verbraucher abzustellen. Ein moderner Motor braucht allein für Zündung, Kraftstoffpumpe, Einspritzdüsen und Motor-Management etwa 400 Watt. Für weitere Dauerverbraucher werden zwischen 100 und 500 Watt benötigt. Dazu addieren sich noch bis zu 1.000 Watt für Beleuchtung, Radio und Heizgebläse. Da ist die Leistungsfähigkeit so mancher Generatoren bereits erreicht.
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Sich selbst Starthilfe geben
Wer auch im Alltag mit dem Campingbus oder Kastenwagen unterwegs ist, hat hier einen Vorteil. Im Fall der Fälle kann man sich nämlich selbst Starthilfe geben – wenn die die Starterbatterie mit der Aufbaubatterie überbrückt wird. Meistens braucht es dafür nicht mehr als die üblichen Starthilfekabel und etwas Werkzeug, um die Aufbaubatterie auszubauen.
Problem Kurzstreckenverkehr
Gerade Campingbusse sind auch Alltags-Fahrzeuge: Kommen noch weitere Verbraucher wie Fensterheber, Scheiben- und Sitzheizungen hinzu, fällt die Ladebilanz negativ aus. Das gilt vor allem im Kurzstreckenverkehr im Alltag. „Es kann sogar sein, dass mehr Strom für die Verbraucher benötigt wird, als der Generator zur Verfügung stellen kann. Dann bleibt kein Strom mehr zur Ladung der Batterie übrig. Sie wird also nicht geladen, sondern entladen“, erläutert Graef den technischen Hintergrund. Womöglich springt der Motor beim nächsten Startversuch dann gar nicht mehr an.
Steigender Kraftstoffverbrauch
Auch aus einem weiteren Grund sollte man den Einsatz der diversen elektrischen Verbraucher überdenken. Durch den erhöhten Strombedarf steigt nämlich auch der Kraftstoffverbrauch an. „Wenn die Lichtmaschine mehr Strom an die Batterie liefern muss, muss auch der Motor mehr Kraft aufwenden. Die Faustformel lautet: 100 Watt bedeuten einen Mehrverbrauch von etwa 0,1 Liter pro 100 Kilometer“, gibt der Fachmann zu bedenken.
Mehr Service-Themen gibt es auf der Website des TÜV Süd zum Nachlesen.
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Professionelle Bordcomputer
Bordcomputer ermöglichen einen verlässlichen Check der verfügbaren Energie – sie sind die einzig glaubwürdigen „Tankuhren“ für Batterien. Nach einer einfachen Programmierung „weiß“ der Computer, welcher Batterietyp mit welcher Kapazität an Bord ist. Über hinterlegte Kennfelder kann er nun die exakte Restkapazität in Prozent oder Ah anzeigen. Darüber hinaus sind einige Computer lernfähig. Sie erkennen Veränderungen im Spannungs-Strom-Verhältnis und damit eine Alterung einer Batterie und eine reduzierte Kapazität – diese kann in diesem Fall neu programmiert werden.
Ene Nachrüstung ist kein Hexenwerk –passende Geräte bieten beispielsweise Büttner und Votronic.