> Praxis Spezial: LED Beleuchtung nachrüsten im Camper

Außen- und Innenbeleuchtung optimieren

22.03.2023
Text: Karsten Kaufmann | Bild: Hersteller

LEDs leuchten bei minimalem Strombedarf – und zaubern ein herrlich gemütliches Licht. Vorausgesetzt, man hat die richtige LED-Leuchte ausgewählt. Tipps zur Nachrüstung.

LED Leuchten nachrüsten: LEDs sind aus dem Freizeitfahrzeug nicht wegzudenken. Ob Caravan, Bulli, Teilintegrierter oder Expeditionsmobil: In puncto Beleuchtung haben LEDs die Nase vorne. Ihr Einsatzbereich ist gewaltig. LEDs leuchten als winzige Diode im Staufach, in Ambiente-Deckenleuchten im Wohnraum und Bad, in Bändern zur indirekten Beleuchtung von Fußraum oder Schminkspiegel und sogar in Hochleistungs-Fernlichtscheinwerfern, die weit über einen Kilometer hinaus die Nacht zum Tag machen. Im Internet ist das Angebot gewaltig – ebenso die Preisspannen. Und wie so häufig: Wer vernünftige Qualität wünscht, der muss etwas tiefer in die Tasche greifen. Ob das lohnt? Nun, wer es schlicht hell wünscht, greift zum billigsten Angebot aus Fernost. Das er dabei keine allzu hohen Ansprüche formulieren sollte, steht auf einem anderen Blatt.

Klare Sicht bei Nacht dank LED Außenbeleuchtung.
Foto: Hersteller

Dabei lassen sich gleich etliche Anforderungen an die LED-Beleuchtung im Campingfahrzeug benennen: Zum einen, und das sei als gewichtiges Pflichtprogramm genannt, muss ihr garantierter Spannungsbereich zwischen 10 und 15 Volt liegen. Sonst funktionieren die Leuchten im Bordnetz womöglich nicht. Denn hier schwankt die Spannung, je nach Ladezustand der Bordbatterien, doch extrem.

Aufgepasst beim Kauf. Steht in Beschreibung nur 12 Volt – Finger weg davon. Zudem lohnt stets ein Blick auf die Farbtemperatur. Keine Angabe in der Beschreibung? Auch dann gilt: besser nicht kaufen. Zudem ist es mit der Farbtemperatur so eine Sache. Zum einen sind etliche Angaben von Herstellern wenig präzise, zum anderen nehmen Menschen unterschiedliche Farbtemperaturen ebenso unterschiedlich wahr.

Grundsätzlich gilt, dass Temperaturen von 2.700 bis etwas unter 4.000 Kelvin als warm und gemütlich empfunden werden. Rainer Birkelbach, Geschäftsführer von LumiCoin erklärt: „Wir verkaufen circa je 50 Prozent Leuchten in Warm- und Neutralweiß. Bei den Herstellern der LED-Chips geht Warmweiß von 2.700 bis 4.000 Kelvin (Neutralweiß).“

Hier ist aber zu beachten: 4.000 Kelvin ist nicht zwingend unangenehm kalt und wird von vielen Campern gerne zum Ausleuchten der Arbeitsplatte oder Dusche gewählt. Geht’s um eine taghelle Beleuchtung, steigt die Farbtemperatur unweigerlich. „Bei unseren Umfeldleuchten (Außenleuchten) arbeiten wir 5.000 Kelvin“, ergänzt Birkelbach. „Wer wirklich hohe Ansprüche an Beleuchtung und Ambiente hat, sieht sich Leuchten vor dem Kauf an und entscheidet dann.“

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LumiCoin Elektronik, mit Sitz in Asbach/ Westerwald entwickelt und fertigt seit mehr als 25 Jahren mit einem Team ausgebildeter Fachkräfte LED-Beleuchtung in höchster Qualität, handgefertigt, eben „Made in Germany.“ Für jeden Wohnbereich eine spezielle Leuchte, vom Wohnbereich, über Küche und Bad, bis hin zur optimalen Leuchte für den Stauraum. Kurze Transportwege, umweltfreundliche Materialien – ganz im Sinne von Kunden mit Blick auf Nachhaltigkeit und Qualität. Auf den Campingalltag zugeschneiderte Zusatzfunktionen favorisieren die Leuchten für den Einsatz im Reisemobil.

Wer sich hingegen im Reisemobil-Fachhandel umsieht, sollte die Produkte beim Händler unbedingt einmal in die Hand nehmen – oder sich beim Online-Kauf eine Auswahl zukommen lassen. Die Unterschiede sind enorm – sowohl in Haptik, wie auch in der Art und Weise, welche Stimmung die Leuchte im Fahrzeug erzeugt. Wer Beratung vom Experten wünscht, wendet sich an Händler wie beispielsweise www.travel-lighting.de, die sich mit den Ansprüchen im Reisefahrzeug bestens auskennen und hilfreiche Tipps zur optimalen Ausleuchtung im Freizeitfahrzeug geben können.

Infobox

So kommt die LED ins Bordnetz

Kabel kosten Geld – dicke Kabel kosten mehr Geld. Zudem erhöhen sinnlos überdimensionierte Kabel unnötig das Fahrzeuggewicht. Aber aufgepasst: Zu dünn gewählte und somit, durch zu hohen Strom überstrapazierte Kabel, beginnen blitzschnell zu brennen. Daher lohnt es, die Kabel richtig auszuwählen.

Betrachten wir die Gesamtstromaufnahme von Leuchten. Sie ist die Summe der Leistungen der einzelnen Leuchten dividiert durch die Spannung. Betrachten wir drei Leuchten à drei Watt: 3 x 6 Watt = 18Watt. 18Watt / 12Volt = 1,5A. Ergo: Die zur Batterie verlegte Leitung muss diesen Strom bewältigen – und mit einer maximal 2-A-Sicherung abgesichert werden.

Steigt die Stromaufnahme über zwei Ampere, müssen die Leuchten in separat abgesicherten Stromkreisen verdrahtet werden. Zudem muss unbedingt eine geeignete Leitung verwendet werden. Eine sogenannte Kfz-Litze ist in 0,75 mm2 leicht, preiswert und in allen Farben erhältlich. Man kann auch gemeinsame Masseleitungen für mehrere Gruppen von Leuchten verwenden, wobei der Strom in der Masseleitung beliebig hoch sein darf, sofern dafür geeignete Leitungen verwendet werden.

Gemeinsame Masse- und Plusleitungen mit anderen Verbrauchern sollten unbedingt vermieden werden, denn jeder Verbraucher erzeugt Spannungsabfälle, sowohl auf der Plus- wie auch auf der Masseleitung. Dies kann zu Störungen anderer Verbraucher an der gleichen Leitung führen. Übrigens: Aufgepasst bei LED-Leuchten mit USB-Ladeport. Hier müssen die Kabel nicht auf zwei oder drei Watt ausgelegt werden, sondern auf 18 bis 20.

Problemfall: Dimmen von LEDs

Dimmer für Niederspannung (12 und 24Volt) funktionieren nach dem sogenannten PWM-Prinzip. Dabei wird die Betriebsspannung sehr schnell (mehrere hundert Mal pro Sekunde) an- und ausgeschaltet. Tatsächlich ist die LED entweder komplett aus, oder leuchtet mit voller Helligkeit, sie blinkt also. Das tut sie meistens mit 200 Hz. Daher sieht man das Blinken nicht direkt, man kann es aber aus dem Augenwinkel wahrnehmen oder wenn man den Blick drüber streifen lässt.

Die 10 Millimeter flache LiLu-Standard von LumiCoin liefert der Hersteller auch dimmbar – auf Wunsch auch direkt an der Leuchte, wahlweise mit 2.700 oder 4.000 Kelvin.
Foto: Hersteller

Wenn die LED immer kurz an und lang aus ist, nehmen wir geringe Helligkeit wahr. Ist es umgekehrt, hohe Helligkeit. Das nennt man „Tastverhältnis.“ Bei Glühlampen funktioniert das perfekt. Hier glättet der Glühfaden das Flackern, quasi durch seine thermische Trägheit, zu einem für den Betrachter konstanten Leuchten. Eine LED-Leuchte leuchtet jedoch beim Einschalten sofort – und erlischt beim Ausschalten genauso schnell.

Beim Dimmen flackert sie also tatsächlich mit voller Helligkeit und hoher Frequenz. Die Mittelwertbildung, also das eigentliche Dimmen, geschieht nicht in der Leuchte, sondern in unseren Augen – und eben das ist problematisch. Oft lässt sich das Flackern aus dem Augenwinkel wahrnehmen – und das führt bei einigen Reisemobilisten zu Unwohlsein oder Kopfschmerzen, ohne dass man sich der Ursache bewusst ist.

Qualitätshersteller müssen daher ein weiteres Bauteil implantieren, um dies zu verhindern. LumiCoin garantiert bei den E-Modellen ein flackerfreies Licht, unabhängig davon, ob diese mit dem LumiCoin-Dimm-Modul, oder mit anderen PWM-Dimmern betrieben werden. Diese Leuchten enthalten eine Elektronik, die den Strom durch die LED glättet und damit, trotz zerhackter Betriebsspannung, ein flackerfreies Licht erzeugt. Die LumiCoin-D-Modelle mit eingebautem Dimm-Taster arbeiten nicht nach dem PWM-Prinzip und sind daher von vornherein flackerfrei. Eine professionelle Beratung zur perfekten Womo-Beleuchtung bekommen Reisemobilisten bei Andre Jacobs. www.travel-lighting.de

"Intelligente, logische Technik"

Rainer Birkelbach von LumiCoin Elektronik
Foto: Hersteller

Interview mit Rainer Birkelbach, Geschäftsführer von LumiCoin Elektronik

RMI: Herr Birkelbach, LED-Leuchten für Camper findet man wie Sand am Meer im Internet. Hat der Kunde beim Onlinekauf die Chance gute Qualität zu erkennen?

Am Monitor hohe Qualität zu erkennen ist sehr schwierig. Wenn man das Produkt vor Augen hat, sieht das anders aus. Und im Fahrzeug hat man es permanent im Blick. Daher legen wir höchsten Wert auf wertige Oberflächen, viel Metall und ansprechende Optik. Kunststoff leitet schlecht Wärme ab. Das wirkt sich auf die Lebensdauer der Leuchte aus.

RMI: LED-Bänder stehen bei Campern hoch im Kurs. Vielfach werden sie für indirekte Beleuchtung genutzt. Kann man hierbei guten Gewissens ins Regal des Discounters greifen?

LED-Bänder für zuhause werden mit Netzteil geliefert. Da passt die Spannung automatisch. Im Fahrzeug müssen sie im Bordnetz für 11 bis 15 Volt geeignet sein. Produkte, die für 12 Volt angeboten werden, funktionieren auch nur bei exakt 12 Volt problemlos. Wir empfehlen den Kauf im versierten Fachhandel, den gibt es durchaus, auch Online.

RMI: Sie entwickeln seit über 20 Jahren LED- Beleuchtung für Campingfahrzeuge. Auf welche Qualitätsmerkmale legt LumiCoin besonderen Wert?

Wir entwickeln unsere Leuchten gezielt für die Camper-Praxis, aus Praxis-Erfahrung heraus. Beispielsweise die Haptik: Unsere Alugehäuse fräsen wir aus dem Vollen und unsere Leuchtdioden beziehen wir ausschließlich von Markenherstellern. Und viele unserer Leuchten kennen Zusatzfunktionen, die das Camperleben sehr viel angenehmer gestalten.

RMI: Und diese Mehrwerte kann man tatsächlich „erleben?“

Gerade auf so stark begrenztem Raum wie im Wohnmobil kann ich mit Licht unheimlich viel gestalten. Beim Kochen, Schneiden oder Handwerken benötigen Camper ein helles Licht. Abends, bei einem Glas Wein beim Lesen, darf es gemütlicher sein. Lumi-Coin-Leuchten können Kunden in puncto Helligkeit und Lichtfarben durch Tastendruck einstellen.

RMI: Multifunktionelle Leuchten – ist das nicht kompliziert?

Nicht für den Kuden: Wir setzen auf intelligente Technik und verständliche Logik. Die Leuchten merken sich, ob sie mit warmweiß oder tageshellem Licht eingeschaltet waren. Doppelklick verändert die Lichtfarbe, einmal lang drücken dimmt die Helligkeit. Dazu dimmen unsere Leuchten absolut flickerfrei.

RMI: Wie viel Leuchten braucht der Camper. Lässt sich hierfür ein „Schlüssel“ heranziehen?

Dinette, Schlafbereich und Küche? Die meisten unserer Kunden setzen fünf bis sechs Leuchten im Innenraum und ein bis drei Umfeldleuchten außen ein. Im Küchenbereich zwei, drei Leuchten, ebenso für die allgemeine Innenbeleuchtung – je nach Fahrzeuggröße. Am Bett auf jedem Schlafplatz eine Leseleuchte, im Bad ein Gesamtlicht und eines am Spiegel. Die Beleuchtung von Stauräumen macht durchaus Sinn, um schnell und bequem Dinge zu finden.

RMI: Noch ein paar Worte zum Bad. Worauf sollte man hier achten, bezüglich Platzierung und Art der Lichtquelle?

Mein Favorit ist hier unsere Linienleuchte, montiert an der Decke vor dem Spiegel. Da leuchtet sie in den Spiegel und beleuchtet gleichzeitig das Gesicht. Sie verfügt über eine extrem sparsame Nachtlichtfunktion – falls man nachts Minimallicht im Bad wünscht. Diese Funktion ist abschaltbar. www.lumicoin.de

Zum Weiterlesen: Mehr Ratgeber-Themen findet ihr hier.

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