Das ist schon eine ärgerliche Kiste. Die Rede ist von der häufig mangelhaften Abdichtung des Toilettenschachtes zur Außenwand und/oder zum Fahrzeugboden. Im ungünstigsten Fall sickern nun Fäkalien in Fugen und Ritzen, wo man sie wahrlich nicht haben möchte – und wo es quasi unmöglich ist, sie wieder zu entfernen.
Die Ursache für solch ein lästiges Malheur findet sich in erster Linie in einer äußerst komplexen Aufgabenstellung für die Fahrzeughersteller. Je nach Grundriss und Einbausituation passt nicht jede Toilette derart perfekt, dass sich diese ohne erhöhten Aufwand optimal zum Boden und zur Außenwand abdichten lässt. Eine technische Lösung, die ein oben geschildertes Fiasko verhindern könnte, ist sicherlich keine Raketen-Wissenschaft, erfordert von den Fahrzeugherstellern aber für nahezu jedes Basisfahrzeug individuelle Lösungen. Das ist mit Kosten und Aufwand verbunden.
Ob der Kunde dies erwarten kann? Selbstverständlich. Keine Toilette ist wirklich optimal installiert, wenn im dümmsten aller Fälle wenig appetitliche Flüssigkeiten im Fahrzeug in unzugänglichen Fugen versickern. Das ist jedem vernünftig argumentierenden Menschen wohl einsichtig.
Der Kunde hat nun verschiedene Möglichkeiten, auf solch einen Mangel zu reagieren.
Lösung 1: Fahrzeuge mit derartigem Mangel erst gar nicht zu kaufen.
Lösung 2: Dafür sorgen, dass die Dichtung zwischen Kassette und Toilettenschüssel dicht bleibt. Das garantiert eine perfekte Pflege. Perfekt heißt nun aber auch wirklich perfekt. Es gilt: Finger weg von ominösen Hausmittelchen wie Kalk- oder Essigreinigern. Diese ruinieren in Nullkommanix die wichtige Beschichtung der Gummidichtung. Wenn der Hersteller der Toilette ein spezielles Produkt empfiehlt, dann sollten Camper dies bitte auch verwenden.
Das „Seal Lubricant“-Spray von Thetford kostet keine sechs Euro und hält locker ein, zwei Jahre. Wer durch die Verwendung von nicht empfohlenen Substanzen spröde und undichte Dichtungen riskiert, hat ohne Frage an der falschen Stelle gespart – und ist für unschöne Folgen auch selbst verantwortlich.
Kommen wir zu Lösung 3: Optimierung des Toilettenschachts. Denn sind wir mal ehrlich: Auch eine perfekt gepflegte Dichtung ist keine wirkliche Absicherung gegen die Schusseligkeiten des Alltags – und diese holen jeden nun mal irgendwann ein. Das besagt schon Murphys Gesetz: Was schief gehen kann, wird auch schiefgehen. Womöglich wird der Schieber doch undicht, die Kassette ist übervoll oder man schusselt beim Herausziehen.
Wohl dem, der seinen Toilettenschacht optimiert hat. Wie das gelingt? Durch eine Tube mit passendem Dichtstoff und/oder einigen Blechen, die man sich aus einem Kunststoff, Aluminium oder aus Alu-Dibond anfertigt. Letzteres kann man als Zuschnitt im Internet bestellen. Da Karosseriedichtmassen wie beispielsweise Sikaflex 221 oder Dekalin Dekaseal 8936 auch problemlos eine Zentimeter dicke Fuge dauerelastisch abdichten, muss der Zuschnitt der Bleche nicht auf den letzten Millimeter exakt sein.
Die Montagekleber haben zudem eine extreme Haftkraft und halten Bleche auch ohne Verwendung von zusätzlichen Schrauben fest und dauerhaft am Platz. Wichtig: Beachten Sie die Anwendungsempfehlungen des jeweiligen Klebstoffherstellers. Je nach Situation im Toilettenschacht wird solch eine Optimierung mehr oder weniger aufwendig von der Hand gehen. Wer sich gar nicht zu helfen weiß, sollte zumindest einen saugfähigen Lappen permanent vor der Kassette liegen haben. Denn: Denken Sie an Murphys Gesetz.
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