Ganz schön lästig: Ein, zwei Mal pro Jahr muss das Frischwassersystem im Camper aufwendig desinfiziert werden. Meist in mehreren Phasen, meist verbunden mit dem Einsatz von verschiedenen Mittelchen und mit langen Einwirkzeiten. Laut Gesetzgeber müssen Vermieter sogar jedem Kunden ein frisch desinfiziertes Wassersystem übergeben. Womit nicht nur die rechtliche Sachlage die Problematik vernünftig einordnet: Mit der Gesundheitsgefährdung, die von der Verkeimung eines Frischwassersystems ausgeht, ist nicht zu spaßen.
Man kann es nur mit aller Deutlichkeit wiederholen: Häufigere Desinfektionsintervalle – als eben nur zwei Mal jährlich – sind bei herkömmlichen Herangehensweisen absolut empfehlenswert. Dennoch gehören Reinigung und Desinfektion nicht unbedingt zu des Reisemobilisten liebsten Tätigkeiten. Zu aufwendig, zu zeitraubend. „Wird schon schiefgehen“, tröstet man sich übers schlechte Gewissen hinweg. Und wenn Montezumas Rache zuschlägt – dann waren die Garnelen im Restaurant gestern Abend wohl doch nicht mehr so frisch.
Doch es gibt tatsächlich eine recht elegante und flotte Methode, im Frischwassersystem umfassend klar Schiff zu machen: den Boost-Injektor von Impulswasser mit dem etwas kryptischen Zusatzkürzel Fogsteam FS-1. Doch so sperrig der Name auch daherkommen mag, die Anwendung des Produkts ist kinderleicht.
So funktioniert´s
Schauen wir uns das Wirkprinzip „Thermische-Prozess-Desinfektion“ von Fogsteam und seine Effizienz an. Etwas vereinfacht formuliert, erzeugt das handliche Gerät einen Kaltnebel auf der Basis von Wasserstoffperoxid, der über einen Schlauch mit etwas Druck in den Frischwassertank geblasen wird. Eine Portion, sprich eine Literflasche des Wirkstoffs Tempsil, erzeugt einen Dampfnebel, der für Wassertanks bis 1.000 Liter ausreichen würde – bei kleineren Tanks wird trotzdem die identische Menge verdampft.
Der unschlagbare Vorteil der thermischen Prozess-Desinfektion, also der Dampfanwendung: Der etwa 65 bis 74 Grad heiße Nebel erreicht alle Flächen, alle Leitungen, alle Siphons und eliminiert in Minuten Biofilm und parallel 99,999 Prozent der Bakterien und Viren. Das entspricht der Desinfektionsstufe Log5. Der Fogsteam verfügt somit sogar über die BAuA-Zulassung (Bundesamt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) als gewerbliches Desinfektionsmittel in Trinkwasseranlagen oder für die Nahrungsmittelproduktion.
Nach acht Minuten ist die Desinfektion übrigens abgeschlossen, es folgen weitere acht Minuten Neutralisierung – dann ist man auch schon fertig. Der ganz offensichtliche Vorteil des Systems: kein lästiges Dosieren, keine Wartezeiten zwischen den Arbeitsschritten. Einzig Landstrom sollte zur Verfügung stehen, oder eben ein Wechselrichter und genug Saft in den Bordbatterien, um 16 Minuten lang 1.700 Watt bereitstellen zu können (ganz grob rund 40 Ah).
Eine mögliche Ergänzung – aber nicht unbedingt nötig: Eine optimale Hygiene-Kontrolle ermöglicht das System durch die Erweiterung mit dem Impulswasser iwFLOW-Sensor- und App-Management. Dieses berechnet entsprechend der Nutzung der Frischwasseranlage alle nachfolgenden notwendigen Entkeimungen oder Desinfektionen. Darüber hinaus bietet die App viele weitere Komfortfunktionen rund um die gesamte Nutzung der Frischwasseranlage im Mobil.
Der iwFLOW-Sensor taktet einmal pro Minute Durchfluss- und Verbrauchswerte, Wasser- und Umgebungstemperaturen, aktive Nutzungs- und Stillstandzeiten und berechnet den Zeitraum für eine anstehende Desinfektion. Somit ist erstmals im Freizeitfahrzeug eine gut zu überwachende und leicht zu bewerkstelligende Desinfektionskette möglich. Über die iwFLOW-App erhält man, angezeigt in zwei Balkendiagrammen, alle relevanten Informationen auf ein mobiles Endgerät.
Das kostet´s
Kommen wir zu den Kosten: Mit 299 Euro ist das Camper-Starter-Set (inklusive aller Mittel für eine Anwendung) nicht ganz günstig. Für jede weitere Anwendung schlägt eine Literflasche Tempsil sowie eine Flasche Temp-Aktiv mit rund 20 Euro zu Buche (größere, günstige Gebinde sind bei Impulswasser im Angebot). Allerdings ist das Gerät sogar für den gewerblichen Einsatz konzipiert und wird mit stattlichen fünf Jahren Werksgarantie ausgeliefert.
Betrachtet man zudem die hocheffektive Desinfektionsleistung und die gewaltige Zeitersparnis bei jeder Anwendung, lohnt die Investition unbedingt. Zudem – und das ist der überzeugende Vorteil des Fogsteam-Injektors – man kann sich nach jeder Anwendung absolut sicher sein, dass man jeden Winkel im Frischwassersystem wirklich erreicht hat.
Auch wer zwischendurch nur reduzierte Anwendungen durchführt, kann – so der Hersteller – sein Frischwassersystem bedenkenlos komplett ohne Filter und Zusätze als Trinkwassersystem nutzen. Kurzum: Der Fogsteam FS-1 hat womöglich doch das Zeug, zu einer der liebsten Tätigkeiten des Campers zu avancieren. Die Gesundheit wird’s danken.
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Alternativen zur Tankdesinfektion
Finger weg von Hausmittelchen. Hartnäckig hält sich die Meinung, dass man mit selbst gemischten Lösungen aus Zitronensäure, Essig und womöglich handelsüblichen Gebissreinigern Biofilm und Bakterien zu Leibe rücken kann. Bitte nicht. Zu hoch dosierte Säuren beschädigen Dichtungen und Bauteile, Gebissreiniger sind die denkbar schlechteste Option, ruinieren im Extremfall die Pumpen – und generieren ganz nebenbei absolut keine Desinfektionsleistung.
Sehr gute Informationen zu guten Produkten findest du bei folgenden Herstellern:
Verfügbar sind die Produkte bei namhaften Zubehör-Händlern: