> Interview zu Gas-Füllstandsanzeigern

Nachgefragt beim Testsieger

19.03.2024
Text: CamperVans | Bild: Hersteller

CamperVans im Gespräch mit Comworks Geschäftsführer Josef Stuffer. Stuffer erklärt, was den Supersence Scale X von anderen Gas-Füllstandsanzeiger unterscheidet und worauf bei der Montage zu achten ist.

Zum Kochen, Kühlen, Heizen oder Warmduschen – Gas ist dank seiner Energiedichte als zuverlässiger und ausdauernder Energielieferant an Bord geschätzt. Aber wehe, das Flüssiggas geht zur Neige. Mit Gaslevel-Checkern haben Camper ihren Vorrat komfortabel im Blick. Zehn Gas-Füllstandsanzeiger hat sich die Test-Redaktion für CamperVans-Heft 03/2024 ganz genau angesehen.

Den Testsieg holte sich die Firma Comworks mit ihrer SuperSense Scale X. Im Test überzeugt das Produkt von Comworks mit den genauesten Messwerten. Das Zusammenspiel mit der App funktioniert ebenfalls reibungslos. Die App bietet die meisten Einstellungsmöglichkeiten im Testfeld, darunter Verbrauchsanzeige, Restdauer und eine individuell einstellbare Warnschwelle, die dann per SMS über den geringen Gasfüllstand informiert. Hierzu lässt sich der Gasverbrauch beim Kochen und Heizen auf das Gramm genau einstellen und erlaubt volle Kontrolle und Transparenz. Die Wiege-Plattform ist mit nur 18 Millimetern sehr flach. Systembedingt funktioniert die Waage unabhängig von Art und dem Material der Gasflasche. Zudem scheint die Waage robuster als die Geräte von der Konkurrenz. Grund genug, hier nochmal genauer nachzufragen und ein paar Praxistipps einzuholen.

 

Comworks-Geschäftsführer Josef Stuffer

CV: Herr Stuffer, Comworks entwickelt und produziert im bayrischen Raubling hochwertige Messtechnik. Worauf liegt Euer Fokus?

J. Stuffer: Unser Fokus liegt darin, hochwertige und präzise (Mess-)Elektronik sowie Apps und Webportale bei uns im Haus zu entwickeln, diese einfach benutzbar zu gestalten und einen langfristigen Support zu gewähren. Durch den engen Austausch und der langjährigen Markterfahrung, profitieren wir von einem großen Wissensstand, der in alle unsere Produkte einfließt.

CV: Die Gaswaage SuperSense Scale liegt im oberen Preissegment. Welchen Mehrwert können Kunden in dieser Preisklasse erwarten?

J. Stuffer: Es gibt günstige Lösungen den Gasfüllstand zu erfassen, viele aber mit Defiziten, gerade im Langzeiteinsatz. Dennoch haben alle im Markt bekannten Ihre Berechtigung. Unsere Waage mit dem flachsten Aufbau im Markt, fräsen wir aus einer hochwertigen Aluminiumlegierung aus einem Stück – Qualität für die Ewigkeit. Weiterhin kann das Füllstandssignal an bestehende Displays oder Steuerungslösungen weitergegeben werden. Die Scale ist aber auch ein Technologieträger für Fahrzeughersteller. So kann dieselbe Technologie verwendet werden, um ein komplettes Gasfach auf einmal zu vermessen. Hierzu wird die Messtechnik direkt in den Fahrzeugaufbau (Boden Gasfach) des Herstellers verbaut – der Kunde freut sich über die werkseitig integrierte Füllstandsmessung. Das lässt sich bei höheren Stückzahlen auch kostengünstig umsetzen.

CV: Neben der Gaswaage bietet Comworks auch Tanksensoren für Wasser- und Treibstofftanks an, wahlweise mit Lasersensoren oder Sensoren für hydrostatischen Druck. Wie unterscheiden sich diese von bekannten Sensoren in Freizeitfahrzeugen und lassen sich diese, beispielsweise zusammen mit der Gaswaage Scale in ein Gesamtkonzept integrieren?

J. Stuffer: Alle Sensoren (Kraftstoff-/Wassertanks, Gasflaschen) lassen sich zusammen in einer einzigen App (oder Display) ansteuern und auf Wunsch über das Internet abrufen (keine Mehrkosten) und verfügen über einen separaten Signalausgang – können somit mit anderen Panels kombiniert verwendet werden und fügen sich so nahtlos in Gesamtlösungen ein. Die Sensoren sind parallel als OEM-Versionen, meist genau auf die Herstelleranforderungen angepasst, verfügbar. Druckbasierten Sensoren eignen sich für verschiedene Tankarten und -Formen und können Tanks sogar von der Seite oder von unten messen.

CV: Die Gaswaage Scale muss ans Bordnetz angeschlossen werden. Wäre eine Lösung mit Batterien für den Kunden nicht einfacher zu installieren?

J. Stuffer: Unsere Kunden schließen das Füllstandssignal oft an ein bestehendes Display an und die Stromversorgung wird in diesem Zuge gleich miterledigt, sodass der Mehraufwand bei der Erstinstallation gering ist und der dauerhafte Nutzen unserer Meinung nach überwiegt. Aber auch bei der Verwendung mit der App ist eine dauerhafte Stromversorgung beständiger. Da unsere Lösungen zudem onlinefähig sind, rufen viele den Füllstand über das Internet ab – da ist eine Batterielösung nur bedingt dafür geeignet.

CV: Grundsätzlich beäugen viele Experten Stromanschlüsse im Gaskasten mit Argusaugen. Wie ist das bei der Waage zu beurteilen?

J. Stuffer: Der sogenannte „Scale-Controller“ wird außerhalb des Gaskastens montiert, auch um einen guten Bluetooth-Empfang zu gewährleisten. Die eigentliche Messplatte im Gaskasten ist nur noch über ein Signalkabel verbunden, alle spannungsbasierten Komponenten befinden sich außerhalb des Gaskastens, damit werden wir auch der DIN EN 1949 gerecht, die unter anderem den Einsatz solcher Messeinheiten im Gaskasten regelt.

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